Winter Fünfundvierzig oder Die Frauen von Palmnicken


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Arno Surminski
Winter Fünfundvierzig oder Die Frauen von Palmnicken


Im Winter 1945 wehte der Sturm des Krieges über die Grenzen der deutschen Ostprovinzen und trieb Millionen Menschen vor sich her nach Westen. Als der Landweg abgeschnitten war, blieb nur noch die Flucht über die Ostsee. Millionen flohen zu Fuß, mit Pferd und Wagen, per Eisenbahn oder Schiff über Eis und Wasser. Zu den Fliehenden gehörten die Bäuerin Lisa Kretschmann aus Schippenbeil mit ihren Kindern und die Witwe Levine Gedeitis aus Memel mit ihrer Tochter Olga. Aber auch Tausende jüdischer Frauen, die als KZ-Häftlinge in ostpreußischen Lagern beim Ausbau von Flugplätzen gearbeitet hatten, sollten von den Kriegsgegnern nicht befreit werden und mussten deshalb auf grauenvolle Weise sterben. Das Buch begleitet vier junge jüdische Frauen aus dem Ghetto von Lodz auf ihrem Weg nach Auschwitz, ins Konzentrationslager Stutthof und von dort zu den ostpreußischen Außenlagern. Als der Sturm im Januar 1945 losbrach, wurden sie auf Todesmärschen durch das verschneite Land zur Ostseeküste getrieben und von den Wachmannschaften in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar erschossen. Die Tragödie der „Frauen von Palmnicken“ war jahrzehntelang vergessen und verdrängt. Dieses Buch soll ihnen ein Denkmal der Erinnerung setzen. Ihr Leidensweg ist eingebunden in das Elend der Zivilbevölkerung, die in den Sturmtagen des Winters in denWesten floh. Eine Hauptrolle spielt die Ostsee, die in den letzten Kriegsmonaten von der Danziger bis zur Neustädter Bucht zum größten Schiffsfriedhof aller Zeiten wurde.

Arno Surminski im Ellert & Richter Verlag: Die masurische Eisenbahnreise und andere heitere Geschichten, Das alte Ostpreußen, Eine lange Flucht aus Ostpreußen, Flucht und Vertreibung .
ISBN: 978-3-8319-0421-1
336 Seiten
Format: 13,5 x 21,0 cm; Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 19.95 EUR (D), 20.60 EUR (A)

Pressestimmen

Ein erschütterndes literarisches Denkmal [...].
ZDF/Stiftung Lesen

„Winter Fünfundvierzig“ verbindet Holocaust- und Vertriebenenliteratur, ist zugleich Zeitgeschichte und Epitaph. Und auch schon eine Art Vermächtnis eines großen und oft unterschätzten ostpreußischen Schriftstellers.
DIE WELT

Nüchtern und schnörkellos erzählt der Schriftsteller, glaubwürdig und in atmosphärischer Dichte. Er nennt die Schrecken beim Namen. Doch nie rechnet er Leid gegen Leid auf, dafür lieben ihn seine Leser.
Preußische Allgemeine Zeitung

Autorenportrait

Arno Surminski
in Ostpreußen geboren, wuchs nach der Deportation seiner Eltern in die Sowjetunion in einer Familie in Schleswig-Holstein auf. Er ist Autor zahlreicher Romane, Erzählungen und Sachbücher, viele über Ostpreußen und die Folgen des Krieges. Im Ellert & Richter Verlag liegen zahlreiche Werke des Autors vor, u.a. Neuausgaben von „Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland?“ und „Vaterland ohne Väter“. 2015 erschien sein Erzählungsband „Als der Krieg zu Ende ging“.
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